Vor einer Weile (einer ganzen Weile schon) war ich im Urlaub. Ich war in einem kleinen Ort auf Korfu, alles war sehr familiär, bereits nach wenigen Tagen kannte man die Ladenbesitzer und Kellner vor Ort. An einem Abend kam ich in den Laden, in dem ich in der Regel meine Lebensmittel kaufte: Der Besitzer frage mich, wie mein Tag gewesen sei. Ich antwortete: „Schön, ich habe nichts besonderes gemacht, einfach nur entspannt.“ „Oh“, sagte er, „entspannt sein ist etwas sehr Besonderes.“ Über diesen Satz habe ich noch lange nachgedacht. Wie oft glauben wir, das Besondere müsse etwas Großes, Lautes, Pompöses sein, vielleicht sogar etwas, bei dem wir selbst etwas ganz Tolles geleistet oder einen sichtbaren und im Außen anerkannten Erfolg errungen haben. Dabei übersehen so leicht wir das Kleine, Sanfte, Leise, das vielleicht so viel besonderer ist.
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