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AutorenbildLaura Ritter

Haushälter-Praxis

Drei bis fünf Minuten sind genug.


Du hast einen vollen Alltag und willst gleichzeitig auch Tiefe in deine Yogapraxis bringen? Täglich 90 Minuten oder länger auf der Matte bzw. dem Meditationskissen zu verbringen, ist aber einfach nicht drin? Dann wird dir das hier gefallen. Ich weiß genau, was du fühlst, denn mir geht es oft nicht anders. Im Büro brennt die Hütte, eine Freundin braucht seelischen Beistand, ein paar Termine stehen an und schwupps, bleibt kaum mehr Zeit für Yoga. Stop. Zwei meiner aktuellen Lehrer, Tracee Stanley und Daniel Odier, beide aus der tantrischen Tradition (allerdings aus unterschiedlichen Linien), betonen stetig den Wert der „Haushälter-Praxis“. Damit meinem sie eine Form der Praxis, die sich einfach und schnell in den Alltag einflechten lässt. Drei bis fünf Minuten nach dem Aufstehen, drei Minuten vor dem Einschlafen oder 2x 3 Minuten im Laufe des Tages, beispielsweise wenn Emotionen aufkommen. Daniel wird nicht müde zu wiederholen, dass eine Praxis, sobald sie erlernt und verinnerlicht wurde, auch sehr sehr schnell und fast egal wo durchgeführt werden kann und soll. In wenigen Minuten – zack-zack und trotzdem natürlich voll und ganz präsent. Tracee legt großen Wert darauf, dass wir uns von der Idee befreien, dass eine vollständige Praxis immer 90 Minuten dauern sollte, nur weil das das ist, was Yogastudios als vollständige Praxis verkaufen oder zumindest lange verkauft haben. Jetzt bieten auch die Studios oft kürzere Sessions an. Wir selbst entscheiden, wann unsere Praxis komplett ist. Es gibt keine Vorgabe. Liest man in der Literatur, insbesondere in der tantrischen, wird schnell klar, dass viele der Lehrer ganz normale Jobs hatten, eine Familie, Kinder. Ihre Praxis fand in ihrem Leben statt. Es gib Geschichten von Lehrern, die abends stets in ihrem Garten zu finden waren, wo sie sich um die Pflanzen kümmerten, dort besuchten ihre Schüler sie, um von ihnen zu lernen, während sie selbst weiter ihrer Gartenarbeit nachgingen. Nein, wir müssen nicht „auf den Berg“, um wie Shiva zu meditieren bis wir schwarz werden. Wir können es ganz einfach hier und jetzt tun. Das ist der tantrische Weg. Wenn wir ihn gehen, dürfen wir uns innerlich auf die Schulter klopfen. Denn es ist definitiv schwerer im Alltag mit all seinen Irrungen und Wirrungen in unserer Mitte zu bleiben als abgekapselt von der Welt allein der Erleuchtung entgegen zu streben. Inspiration Wo und wie kannst und willst du deine Praxis in deinen Alltag einfließen lassen? Am Morgen, am Abend? Zu bestimmten Momenten? Welche Praxis willst du in deinen Alltag integrieren und wie oft? Schon 2x tägliche 3-5 Minuten wirken Wunder. Viel Freude.

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