Ich gebe zu, ich bin nicht die Beste im Nein-Sagen und Grenzen setzen, obwohl ich viel daran gearbeitet habe und sicher auch schon besser geworden bin. Als zu mir vor einer Weile jemand gesagt hat „Ich liebe es, wie Du Nein sagst.“ war das für mich daher eines der schönsten Komplimente überhaupt. Als ich noch ein bisschen mehr über diesen Satz nachgedacht habe, fiel mir auf, dass dieses „Wie“ vielleicht der Schlüssel ist. Wir verbinden das Nein-Sagen normalerweise mit Abwehr, Konfrontation oder sogar Konflikt. Doch das ist es gar nicht, wenn es aus einer glasklaren Entscheidung, einem eindeutigen Gefühl und einer tiefen Verbundenheit mit uns selbst, man könnte es Intuition nennen, kommt. Dann ist es kein Nein, das jemanden vor den Kopf stößt und schon gar kein Nein, das jemanden ablehnt. Sondern es ist einfach nur ein Nein, zu einer Bitte, zu einer Idee, zu einem Vorschlag, zu einem Wunsch. Ein Nein, das aus einem Ja zu uns selbst entspringt, und ein solches Nein wird andere in der Regel auch nicht dauerhaft kränken oder verletzen – wenn uns auch vielleicht im ersten Moment Enttäuschung entgegen schlägt. Ein Nein, das wir uns selbst im Kampf abringen, werden wir in aller Regel jedoch auch nicht mit dieser aufrichtigen und offenen Klarheit kommunizieren, ein solches Nein hat aus meiner Sicht daher viel mehr das Potenzial, Gegenwehr zu erzeugen oder negative Emotionen auch auf den anderen zu übertragen. Also lasst uns mit offenem Herzen „Nein“ sagen – Einen Versuch ist es allemal wert….
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