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AutorenbildLaura Ritter

Warum unser Lebensglück nicht von unserem Job abhängt

Berufung ist nicht gleich Beruf, aber das verrät uns natürlich keiner. Eher lesen wir Headlines wie „Finde Deine Berufung“, auch wenn die dazugehörigen Artikel ausschließlich vom passenden Beruf handeln. „Suche Dir einen Beruf, der dir Spaß macht“, sagten uns unsere Eltern. Der Job soll uns erfüllen, sagt uns der Zeitgeist, er soll nicht nur Maloche, sondern auch Selbstverwirklichung sein. Ausgestattet mit diesem Anspruch suchen wir und suchen und suchen und finden ihn doch nicht – den Traumjob. Zu viel dies, zu viel das, zu wenig jenes und ja, auch zu wenig Geld. Immer wieder zu wenig Geld. Wer sich Erfüllung verspricht, schaut nicht auf‘s Geld, zumindest nicht in erster Linie. Denkste, denn darüber freuen sich vorallem andere. Doch wenn uns klar wird, dass das mit der Erfüllung schon wieder nichts wird und nicht einmal das Schmerzensgeld stimmt, schlägt die Unzufriedenheit doppelt zu. Und wir drehen uns erneut im Kreis, suchen das Heil im nächsten Job in der nächsten Selbstständigkeit, im nächsten beruflichen Projekt. Rastlos und doch irgendwie hoffnungslos. Nun mal im Ernst. Ich will gar nicht bestreiten, dass es Menschen gibt, die in ihrem Beruf genau das gefunden haben, was sie glücklich macht, was sie erfüllt, und die sich nichts anderes für ihr Leben vorstellen können. Welch Glückspilze. Aber das heißt nicht, dass alle anderen auch ihre Erfüllung in ihrem Job finden müssen und können. Menschen sind zum Glück verschieden, Leben sind verschieden und Lebensumstände. Also machen wir uns doch frei von dem Anspruch den lebenserfüllenden Job zu finden – ach, welch eine Erleichterung.

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