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AutorenbildLaura Ritter

Yoga Nidra oder Savasana?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Yoga Nidra und Savasana? Hast du dich das auch schon mal gefragt? Dann lies weiter.



Savasana Savasana ist zunächst einmal einfach eine Yoga-Stellung, die sogenannte Totenhaltung (Rückenlage am Boden), die der Regeneration und Integration des zuvor Geübten dient. Savasana wird in der Regel am Ende der Praxis praktiziert, in manchen Stilen auch zwischen einzelnen Haltungen. Savasana als Endentspannung sollte idealerweise etwa 10 Minuten „gehalten“ werden, wobei Körper und Geist dabei komplett entspannen und loslassen dürfen, ohne dass du einschläfst. Manche Lehrer:innen leiten in Savasana bestimmte Entspannungstechniken an, um ihre Schüler:innen tiefer in die Entspannung zu führen und insbesondere den Geist zu beruhigen. Denn das kennt wahrscheinlich jede:r: Wenn es im Körper still wird, wird es im Geist umso lauter. Diese kurzen Entspannungen oder einleitenden Worte in Savasana sind allerdings noch kein Yoga Nidra an sich. Savasana kann auch als restorative Yogastellung geübt werden. Dann wird es mit Props unterstützt, sodass dein Körper für mindestens 20 Minuten entspannt in der Stellung bleiben kann. Auch hier kann es einleitende Worte oder sogar begleitende Musik geben. Ziel der Praxis ist jedoch nicht, bestimmte Entspannungs-, Visualisierungs- oder Atemtechniken anzuwenden, sondern einfach in der Position in Stille zu ruhen. Also auch hier kein Yoga Nidra.

Yoga Nidra Yoga Nidra wird als „yogischer Schlaf“ bezeichnet und ist ein komplettes Yoga-System, das in sich selbst zu tiefer Erkenntnis führen kann und auch will. Die Verwechslung zwischen Yoga Nidra und (geführtem) Savasana kommt daher, dass Yoga Nidra klassischerweise in der Stellung Savasana geübt wird. Dies ist allerdings nicht zwingend notwendig, du kannst Yoga Nidra genauso auf der Seite oder auf dem Bauch liegend oder sogar sitzend üben, wenn das für dich bequemer ist. Yoga Nidra wird meist von einer anderen Person oder einer Aufnahme geführt. Wenn du schon so viel Erfahrung hast, dass du einige der Praktiken verinnerlicht hast, ist es auch eine absolut empfehlenswerte Alternative, dich selbst innerlich zu führen.

Yoga Nidra beginnt oft mit einer geführten Tiefenentspannung und ähnelt insofern dem geführten Savasana. Yoga Nidra geht aber weiter als dieses und dauert auch länger. Meist 20-40 Minuten. Ein wichtiger Punkt ist, dass Yoga Nidra nicht die Technik an sich bezeichnet, sondern den Zustand des yogischen Schlafs. Tief entspannt, verbunden mit unserer Intuition und inneren Essenz verweilen wir im Zustand zwischen Schlaf und Wachsein und haben so Zugang zu inneren Räumen, die uns sonst verschlossen bleiben. Daher ist es aus meiner Sicht ein wichtiger Bestandteil der Yoga Nidra Praxis, in diesem Zielzustand auch für eine Weile in absoluter Stille zu bleiben. Gut sind etwa 5 Minuten, beginnen kannst du mit 2-3 Minuten. Es gibt verschiedene Schulen und Richtungen des Yoga Nidra. Zu den bekanntesten gehören das sehr klar systematisierte und strukturierte Yoga Nidra nach Swami Satyananda Saraswati, das „psychologisierte“ iRest nach Richard Miller und die von mir bevorzugte Richtung nach der Himalaya Tradition, insbesondere nach Swami Rama. Wer eine zeitgenössische Variante des Yoga Nidra nach der Himalaya Tradition praktizieren möchte, findet diese zum Beispiel bei der von mir sehr geschätzten Lehrerin Tracee Stanley. Außerdem möchte ich an dieser Stelle noch Uma Dinsmore-Tuli und Nirplipta Tuli nennen, die einen integrativen Yoga Nidra Stil entwickelt haben und über das von ihnen mitgegründete Yoga Nidra Network Yoga Nidra anbietet.



„Nur wenige kennen das Geheimnis des Yoga-Nidra. Denn bei diesem Schlaf erwachst du; die Sonne geht auf in der Nacht! Den Blick nach innen gerichtet, ruhst du in Shunya, weißer Leere, vom Körper völlig losgelöst." Sri Mahaprabhuji

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